Norisbank Geschäftsstellen

Verkauf von Niederlassungen und Kundschaft der Norisbank

Für die 98 Niederlassungen und rund 350.000 Kundinnen und Servicekunden ihrer Tochtergesellschaft Norisbank in ganz Deutschland wird ein Kunde gesucht. "â??Der Verkaufsprozess wird in den nÃ?chsten Tagen beginnenâ??, sagt die UB. Zur Norisbank gehörten weiterhin die 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die bisher in den Niederlassungen tätig waren, und unterstützen in Zukunft den bei den Nürnbürgern verbliebenen EasyCredit-Ratenkredit im Verkaufsnetz der Volks- und Raiffeisenbanken. Bei den Volksbanken handelt es sich um einen Teilfonds.

Für den Vertrieb vertraut die DZ Banque, das Zentralinstitut der genossenschaftlichen Banken, auf das wiedergewonnene Brancheninteresse am privaten Kundengeschäft. Zusätzlich zu den 350.000 Kundinnen und Käufern der Norisbank steht aktuell auch die Berlinerbank mit ihren mehr als 300.000 Kundinnen und Käufern zum Kauf zur Verfügung. Ein Teil der Norisbank-Filialen innerhalb des genossenschaftlichen Lagers wird in der Finanzwelt kaum für möglich erachtet.

Für die DZ Banque wird ein Umsatzergebnis im oberen zweistelligen Millionenbereich erwartet. Allein im vergangenen Jahr hätten die fast 100 Niederlassungen mit ihren 350.000 Kundinnen und Abnehmern einen Gewinn nach Steuern von 60 Millionen EUR erwirtschaftet. Vervielfacht mit dem Zehnfachen bis 15fachen - das heute für das Niederlassungsgeschäft gezahlt wird - ergibt sich ein Umsatz von gut 600 Millionen EUR.

Im Jahr 2003 kaufte die DZ Bank die Norisbank von der HypoVereinsbank für mehr als 400 Millionen EUR. Seither ist die Norisbank im Ratendarlehensgeschäft stark gewachsen und hat inzwischen mehr als 900 der rund 1300 Volksbanken und Raiffeisenbanken mitvertrieben. Damit haben die Filialen der Norisbank ihren Stellenwert als weitere Verkaufsplattform nachgelassen.

Ökonomie: Landkreise: Dt. Benchmarking der Deutschen Börse für Norisbank-Filialen - Konjunktur

Seit einiger Zeit wird über die Einstellung des Niederlassungsnetzes der Norisbank nachgedacht. Zur Stärkung des Privatkundengeschäfts erwarb die Dt. Bundesbank im April 2006 die heute rund 650.000 Kundinnen und Servicekunden zählende Hausbank von der genossenschaftlich organisierten DZ Bundesbank für 420 Mio. stück. Das Jahr 2006 war für die DEZA ein Jahr des Turnarounds:

CEO Josef Ackermann, ehemals Top-Investmentbanker von Deutschlands größtem Finanzinstitut, war sich bewusst, dass das alleinige Geschäft am Kapitalmarkt auf lange Sicht nicht der Retter sein kann. In das lange miserable Geschäft mit Privatkunden hat die DEZA unter der Leitung der Schweiz milliardenschwere Investitionen getätigt: Berlinische und Norisbank (beide 2006), Sal. Oppenheim (2009), Postbank (2010).

Als er seine Bilanz zuletzt anfangs Feber 2012 vorlegte, zog der bisherige Vorstandsvorsitzende Ackermann Bilanz: "Wir haben risikoreiche Geschäftstätigkeiten aufgegeben und unsere zweite Ergebnissäule durch den massiven Aufbau unseres traditionellen Bankgeschäfts deutlich gestärkt". Die Norisbank hat mit der Akquisition der viel größer gewordenen und mit einem ähnlichen GeschÃ?ftsmodell ausgestatteten Postfiliale an Gewicht im Deutsche Bank-Konzern verloren.

Die Branchenführerin hatte sich Ende 2010 die Mehrheitsbeteiligung an der Postbank erworben und ist heute mit rund 14 Mio. Passagieren rund 52 Prozentpunkte an der in Bonn ansässigen Gruppe beteiligt. Die Dax-Gruppe wird ab diesem Monat weitere 40 Prozentpunkte von der ehemaligen Postbank-Muttergesellschaft erhalten. Mit der Postbank hat die Dt. Bundesbank im Jänner Gespräche über einen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag geführt.